Achtung, falsche Kunst im Internet!
Unter diesem Titel warnt Hubertus Butin in seinem FAZ- Artikel vom 5. april 2014 vor leichtfertigem Kunsterwerb im Netz. Weit über 2 Millionen Angebote gibt es alleine auf Ebay unter der Rubrik „Antiquitäten & Kunst”, kein Wunder also, so der Autor, dass viele Angebote „über Flohmarktniveau kaum hinauskommen” und „im seriösen Kunsthandel keine Chance” haben.
Und was hat dies mit Keil zu tun? Nun – auch von dem von uns sehr geschätzten Peter Robert Keil finden sich eine große Anzahl von Gemälden und sonstigen Objekten im Internet. Und der geneigte Sammler und die geneigte Sammlerin fragen sich schon seit langem: Kann Peter Robert Keil dies alles selbst geschaffen haben? Wie lassen sich die überdeutlichen Qualitätsunterschiede erklären? Wie steht es mit der Glaubwürdigkeit vermeintlicher Provenienz-Belege?
Eine kleine Recherche zeigt schnell: Auch in Bezug auf Peter Robert Keil ist höchste Vorsicht geboten. Viele der Werke scheinen von zweifelhafter Provenienz. Was belegt schon der Stempel eines „Keil Museums” in Florida, wenn es dieses Museum gar nicht gibt? Was besagt schon in Blanko-Zertifikat, wen es sich auf kein bestimmtes Bild bezieht? Und wie seriös ist ein Zertifikat auf dem Briefpapier eines bekannten Hotels in Dubai?
Und wenn die Belege schon so zweifelhaft sind, wie verhält es sich dann erst mit den Werken, die damit legitimiert werden sollen? – Es ist kaum zu vermuten, dass ein echter Peter Robert Keil mit einem fiktiven Museumsstempel belegt werden muss, und nährt eine Bestätigung auf Hotelbriefpapier nicht unmittelbar den Zweifel an der Echtheit des darauf »zertifizierten” Werkes?
Um hier endlich Licht ins Dunkel zu bringen, hat die Keil Collection Heidelberg gemeinsam mit Peter Robert Keil und der Kunsthistorikerin Dr. Kristina Hoge 2013 einen Zertifizierungsprozess gestartet. Mittlerweile haben über 50 Keil Sammler ihre Bilder zertifizieren lassen. So entstand im Laufe der vergangenen Jahre die Basis für das Werkverzeichnis.
Die Keil Collection bedankt sich bei vielen Mitwirkenden, die in den vergangenen vier Jahren den Zertifizierungsprozess aktiv unterstützt haben und damit das Werkverzeichnis ermöglicht haben. Ein besonderer Dank gilt natürlich dem Künstler Peter Robert Keil selbst, der all seine Disziplinierungskraft gebündelt hat, um die Zertifizierungstermine einigermaßen pünktlich starten zu können. Oder war es letztendlich nicht doch seine Ehefrau Bo, die für die nötige Strenge gesorgt hat? Auch Ihr herzlichen Dank für ihre Geduld, Ausdauer und für ihre behutsame Strenge!
Wilhelm Kampik Stephan Teuber
Keil Collection Heidelberg, im September 2017