Der Kunstmarkt zeigt sich seit vielen Jahren äußerst dynamisch – selbst die Pandemie konnte diese Dynamik nicht brechen, Auktionshäuser verzeichnen Umsatzrekorde. Immer neue Zielgruppen finden zur Kunst, sei es durch neue Vertriebswege oder durch außergewöhnliche Events.
Leider hat dieser Boom auch seine Schattenseiten, dort wo es um viel Geld geht, dort ist die Halbwelt auch schnell anzutreffen.
Schlagzeilen wie die über Inigo Philbrick, ein Londoner Kunsthändler der sich durch verschiedene betrügerische Praktiken über $86 Millionen erschlichen hat oder Wolfgang Beltracchi – auch als deutscher Meisterfälscher betitelt, belegen das, was Insidern bereits geläufig ist: Der Kunstmarkt besteht sicherlich nicht nur aus philanthropischen Gentleman, die sich im feinsten Oxford Englisch über aktuelle Trends und die kunsthistorische Bedeutung der Avantgarde unterhält – es gibt ein Vielzahl von schwarzen Schafen!
Der Fall rund um die älteste New Yorker Kunstgallery Knoedler offenbart, dass selbst scheinbar etablierte Institutionen kritisch reflektiert werden müssen und sogar der ehemaligen Vorsitzenden des umsatzstärksten Auktionshaus der Welt – Dominico De Sole – privat auf eine Kunstfälschung reingefallen ist. Die Veröffentlichung des Knoedler Skandals, in dem gefälschte Kunstwerke im Wert von über $80 Millionenverkauft wurden, machte nun auch die Massenmedien auf die intransparenten Marktmechanismen aufmerksam und brachte die Netflix Dokumentation „Made you look“ zum Vorschein.
Die angesprochenen Problematiken sind jedoch nicht nur im Bereich der „Blue Chip Kunst“ anzutreffen. Hubertus Butin – Experte im Bereich der Kunstfälschungen und kunsthistorischer Assistent von Gerhard Richter – schildert in seinem Buch „Kunstfälschungen – Das betrügliche Objekt der Begierde“, dass geschätzte 50 Prozent der Kunstgrafiken auf dem Markt Fälschungen seien und dass die meisten Fälschungen im unteren Tausenderbereich vorkommen, da hier Auktionshäuser, Galerien und Sammler nicht so genau hinschauen. Wie reagieren die Behörden auf diesen Zustand? Auktionshäuser sind meist nicht haftbar, Kunsthändler seien selbst betrogen worden und die Fälscher selbst produzieren im Ausland.
Doch wie kann man als privat Person weiterhin mit Freude an der Kunst an diesem spannenden Markt partizipieren ohne auf Fälschungen reinzufallen oder diese gar zu fördern? Die Keil Collection Heidelberg hat mit Experten aus verschiedenen Bereichen des Kunstmarkts gesprochen und in einem Punkt sind sich alle einig:
Nachfragen, Rechercheiren, Ruhe bewahren und nochmals Nachfragen!
Vor jedem Kunstkauf sollte der Verkäufer detailliert bezüglich der sogenannten Provenienz des Werks befragt werden. Wie und wann kam es in seinen Besitz? Ist es bereits Experten vorgelegt worden? Wie wird verfahren falls sich im Nachhinein herausstellt, dass es sich um eine Fälschung handelt? Ein renommierter Berliner Kunsthändler hat der Keil Collection noch einen wichtigen Rat mit auf den Weg gegeben: „Finger weg von zeitkritischen Angeboten á la der Nachlass muss in den nächsten Tagen verkauft werden – für eine Prüfung der Werke haben wir keine Zeit. Personen, die ein Interesse an dem ehrlichen Verkauf Ihrer Kunst haben, werden sich auch ein paar Tage gedulden können“.
Und was hat dies mit Keil zu tun?
Nun – auch von dem von uns sehr geschätzten PETER ROBERT KEIL finden sich eine große Anzahl von Gemälden und sonstigen Objekten im Internet. Und der geneigte Sammler und die geneigte Sammlerin fragen sich schon seit langem:
- Kann Peter Robert Keil dies alles selbst geschaffen haben?
- Wie lassen sich die überdeutlichen Qualitätsunterschiede erklären?
- Wie steht es mit der Glaubwürdigkeit vermeintlicher Provenienz-Belege?
Eine kleine Recherche zeigt schnell: Auch in Bezug auf Peter Robert Keil ist höchste Vorsicht angezeigt. Viele der Werke scheinen eher von zweifelhafter Provenienz.
- Was belegt schon der Stempel eines „Keil Museums“ in Florida, wenn es dieses Museum gar nicht gibt?
- Was besagt schon ein Blanko-Zertifikat, wenn es sich auf kein bestimmtes Bild bezieht?
- Und wie seriös ist ein Zertifikat auf dem Briefpapier eines bekannten Hotels in Dubai? Soll dessen aristokratische Anmutung nicht viel eher Noblesse vermitteln, wo Vorsicht angebracht wäre?
Und wenn die Belege schon so zweifelhaft sind, wie verhält es sich dann erst mit den Werken, die damit legitimiert werden sollen? Es ist kaum zu vermuten, dass ein echter Peter Robert Keil mit einem fiktiven Museumsstempel belegt werden muss, und nährt eine Bestätigung auf Hotelbriefpapier nicht unmittelbar den Zweifel an der Echtheit des darauf „zertifizierten“ Werkes?
Um hier endlich Licht ins Dunkel zu bringen, hat die Keil Collection Heidelberg seit 2014 ein Zertifizierungsprozess aufgesetzt, der sehr strengen Regeln folgt. Ein Vier-Augen-Prinzip – Peter Robert Keil und die Kunsthistorikerin Frau Dr. Hoge – begutachten das jeweilige Werk unter den verschiedensten Aspekten und bilden sich so eine Meinung über die Echtheit der Werks.
So fanden mittlerweile über 20 Zertifizierungstermine statt, in denen über 7000 Werke zertifiziert worden sind. Hierzu gibt es einen ersten Band des Werkverzeichnises, der zweite Band ist für 2023 geplant.
Denn nicht überall, wo Peter Keil drauf steht, ist auch PETER ROBERT Keil drin!